confused feelings

Draganta blickte zu der Frau und fragte sich, wann Maeve erkannt hatte, was sie beide wirklich verbindete. Immerhin lief Rohan nicht offen mit dem Mal des Schicksals rum, aber wann hatte sie es gesehen? "Wie lange weiß sie es?", fragte er und sah dann zu der Höhle, wo Pyron drin war. Er blickte leicht zu Boden und kaute auf seiner Lippe rum. Was sollte er denn nur machen? Sollte er wirklich nach Temra gehen? Das hätte er sich niemals vorstellen können, denn er gehörte doch nach Kells, oder etwa nicht? Was würden Cahad und die anderen sagen, wenn er das Königreich einfach verlies und sich gegen sie stellte? Würden sie gegen Rohan kämpfen, womöglich auf Leben und Tod? Würden aus Freunden wirklich Feinde werden? So viele Fragen schossen dem braunhaarigen durch den Kopf und er wusste auf keine von ihnen eine Antwort.

Rohan blickte noch immer den Boden an und war verwirrt. Was sollte er denn glauben? "Ja ich habe es ihm gezeigt. Wusste sie es wirklich erst seitdem? Vielleicht wusste sie es ja auch schon länger und sie hatte es einfach nur nicht gesagt und wollte mich verwirren, als sie kurz vor einer Schlacht waren", meinte er mehr zu sich selber als zu Freya, die noch ein wenig mit ihrem Schwert spielte und es dann wegsteckte. Draganta selber nahm sein Schwert und steckte es ebenfalls wieder weg. Er war sich noch immer unsicher, was er jetzt machen sollte. Er würde zu gerne die Wahrheit erfahren, aber würde Maeve sie ihm sagen, oder wollte sie ihn einfach manipulieren? Sie hätte den Ritter des Feuers sicherlich gerne auf ihrer Seite, aber Rohan war sich nicht so sicher, doch wie sollte er wissen, was genau das richtige war? Abhauen wäre auch keine Lösung.

Rohan starrte in den Himmel und dachte darüber nach, was sie gesagt hatte. "Meinst du wirklich, dass sie mich als Sohn wieder haben wollte, nachdem wir uns immer nur bekämpft haben? Ich denke eher, dass sie mich verwirren wollte und das ist ihr auch gelungen, aber ich bin mir unsicher, wie es nun weitergehen soll", erwiderte er und als sie meinte, dass sie noch stärkere Krieger auf ihrer Seite hätte, runzelte er leicht die Stirn. "Soll das eine Drohung sein? Bisher hatte sie die ja nicht mal eingesetzt, wahrscheinlich ist das einfach ein Trick", meinte er, musste aber zugeben, dass die Frau wirklich stark war und selbst er in einem Kampf Schwierigkeiten haben würde, doch das gab er natürlich nicht einfach so offen zu. "Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll", meinte er und seufzte leicht auf.

Rohan blickte die andere an. "Ich bin mir da nicht so sicher", erwiderte er und seufzte. Er war sich in letzter Zeit nie sicher, egal um was es ging. Er benutzte diese Worte zu oft. Draganta fuhr sich leicht durchs Haar und seufzte. "Das ist eben nicht so einfach, es bringt mein komplettes Leben durcheinander und ich weiß nicht, wo ich wirklich hingehöre", sagte er und setzte sich nun auch auf einen Felsen. Klar, sie wollte ihn auf die Seite von Temra bekommen, aber gehörte der Ritter des Feuers wirklich dort hin? Er bezweifelte es aus irgendeinem Grund. "Was wäre denn gewesen, wenn man mich ihr nicht weggenommen hätte?", fragte er nach einer Weile. Die Frage war eher rhetorisch, denn wer bitte konnte sagen, was gewesen wäre wenn? Das war nicht möglich und das wusste Rohan selber.

Der Ritter des Feuers blickte zu Freya, die nun damit anfing ihr Schwert zu säubern. "Tja, nun ist es auch schon dafür zu spät", erwiderte er und raufte sich leicht die Haare, da er immer noch ziemlich durcheinander war. Auf der einen Seite wollte er schon wissen, was passiert war und er hatte sich immer eine Mutter gewünscht, aber auf der anderen Seite lebte er schon lange in Kells und das konnte er doch nicht einfach so aufgeben, oder? Dennoch fehlte er bei den Kämpfen und würden sie es wirklich verstehen, wieso Rohan ferngeblieben war? "Ich denke, ich werde mitkommen, um noch einmal mit ihr zu reden, danach sehen wir weiter und das heißt noch lange nicht, dass ich mich entschieden habe", erklärte Draganta schließlich und blickte die Frau an.

Rohan stand wieder auf und blickte noch einmal zu der Höhle, in der Pyron lebte. Dann jedoch nickte er und folgte der Kriegerin, die nicht mal wirklich Fußspuren hinterlies, aber darauf achtete der junge Ritter nicht wirklich. Wie das Gespräch wohl werden würde? Er wusste keine Antwort auf diese Frage, aber wie auch, wenn sie nicht mal angefangen hatten. Er würde sich zumindest nicht so einfach manipulieren lassen, egal was sie sagen würde, denn er war sich noch immer nicht sicher, wie er sich danach entscheiden würde, aber er wollte auch noch einmal mit ihr reden, vielleicht würde es ja etwas bringen und wenn nicht, dann hatte er es zumindest versucht.

Rohan folgte Freya weiterhin, blieb jedoch ein paar Schritte hinter ihr. Wie würde das Gespräch enden? Er war sich nicht mal sicher, ob es wirklich eine gute Idee war, überhaupt mit ihr zu reden, aber er hatte sich jetzt dazu entschlossen und würde auch nicht mehr kneifen. Ob sie sich wirklich freute, dass ihr Sohn noch lebte? Immerhin hatten sie sich bisher bekämpft und er war sich sicher, dass seine Mutter soweit gegangen wäre, ihn schließlich auch zu töten. Rohan erblickte schließlich das Schloss von Temra und starrte es an, während er kurz stehenblieb, sich aber dann besann und weiterging. Er war gespannt, wie es werden würde.

Rohan betrat schließlich das Schloss hinter Freya und schließlich auch den Raum, in dem sich Maeve befand. Er war sich doch ziemlich unsicher und spielte mit dem Gedanken, einfach wieder zu gehen, aber das wäre wohl nicht mehr so einfach möglich, oder? Er wechslte kurz einen Blick mit Freya, schwieg jedoch und als Maeve ihm anbot sich zu setzen, nickte er nur kurz und setzte sich langsam auf einen Stuhl. Er fühlte sich nicht wirklich wohl, aber er wollte sich auch anhören was Maeve zu sagen hatte. "Dann fang mal an", meinte Draganta knapp und beobachtete sie genau. Er wollte die Wahrheit wissen, nur deshalb war er jetzt hier.

Rohan achtete nicht weiter auf Freya, die Position an der Tür bezogen hatte. Er fragte sich zwar, wieso man Freya nicht rausschickte, sagte aber dazu nichts weiter. Er lehnte sich schließlich zurück, jedoch war seine Haltung ziemlich angespannt und verkrampft. "Seit wann weißt du es und wie hast du es erfahren?", fragte Rohan schließlich und erwidrete ihren tiefen Blick in seine Augen, auch wenn er sich ein wenig unwohl dabei fühlte. Irritiert hob er eine Augenbraue als Maeve meinte, dass aus ihm ein hervorragender Ritter geworden war. "Es war immer mein Ziel, auch wenn ich nicht darum gebeten habe Draganta zu sein udn somit die Last von Kells auf meinen Schultern zu haben. Jedoch habe ich mich inzwischen daran gewöhnt", sagte er und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Als sie ihm das Zeichen des Schicksals auf ihren Arm zeigte, blickte er es nur kurz an. "Ja das gleiche habe ich auf dem Oberarm", erklärte er und hob seinen T-Shirt Ärmel hoch, um es ihr zu zeigen. Das ausgerechnet Maseve seine Mutter war, war wirklich seltsam und er wusste nicht, was er davon halten sollte. "Ich habe Kells Treue geschworen und ich habe seit beginn an für Kells gekämpft, ich glaube nicht, dass ich gegen meine eigenen Freunde kämpfen kann."

Rohan blickte Maeve an und fragte sich, ob er Antworten bekommen würde, aber wieso sonst hätte er herkommen sollen, wenn er keine Antworten erhalten würde? Immerhin war er nur deswegen hier in Temra und würde er keine erhalten, so würde er einfach gehen.
"So, seit einiger Zeit also und wie lange genau? Woher hattest du diese Vermutung? Dafür gibt es keinen richtigen Zeitpunkt", erwiderte er und blickte sie an. Letzten endes hatte er es ja nicht mal von ihr selber erfahren und das war schon ziemlich doof. Wobei er sich nicht mal sicher war, ob er es ihr überhaupt geglaubt hätte, wenn sie es gesagt hätte, denn es hätte ja immerhin auch nur ein Trick sein können. Bei Maeve wusste man ja schließlich nie, was man glauben sollte und was eben nicht.
"Ich bin geboren worden, um Kells und Temra den Frieden zu bringen? Steht in der Schriftrolle nicht nur etwas von Kells? Ich will nicht herrschen und schon gar nicht über beide Königreiche. Ich nehme Deirdre sicherlich ihr Reich nicht weg und ich habe auch kein Interesse König von Temra zu sein. Außerdem was meinst du damit, dass man dir Kells gestohlen hätte?", fragte der Ritter des Feuers und blickte sie an.
Er verstand wirklich immer weniger, aber was sollte er machen? Es schien alles so schwer und offenbar lag die Last zeier Königreiche auf ihn. Darum hatte er nie gebeten und es fühlte sich einfach komisch an, jedoch, was sollte er machen? Er war Draganta und dagegen konnte er nunmal auch nichts machen.
War er nur am Leben, um Frieden zu bringen und sich zu entscheiden, was das Beste für alle wäre? Damit war er überfordert.
"Hör auf so von ihnen zu reden. Sie sind meien Freunde und zusammen haben wir schon einiges durchgestanden, auch wenn es nicht immer leicht war, haben wir immer zusammengehalten und uns unterstützt und ich denke auch nicht, dass es sich ändern wird, nur weil du es vielleicht gerne würdest. Ich habe immer noch mein eigenes Leben und ich will meine Freunde nicht im Stich lassen, ob sie mir deswegen nun misstrauen, oder nicht", meinte er, aber seine Stimme war längst nicht mehr so entschlossen, wie er es eigentlich gewohnt war. Warum musste das alles auch so verdammt kompliziert sein? Das war einfach nicht fair.